Wochen und Monate geschäftiger und eifriger Vorbereitungen neigen sich dem Ende entgegen und das Kunstwerk erhält die letzten Schliffe. Dann wird es allmählich ganz still im Parkett während die Spannung knisternd den Siedepunkt erreicht. Da lichten sich die Schleier und der Vorhang hebt sich.
„Blinde-Schöhnheit“, ein Projekt des „Blind-Beauty“ - Projektes von Heike Herrmann, ist als Kaufhörbuch im Eigenverlag von Heike Herrmann und Ulrich Hofstetter erschienen!
„Habt Ihr keine anderen Sorgen?“, höre ich des öfteren, „als Euch mit dem Thema Blindheit und Schönheit zu beschäftigen? - Typisch Frau ...!“ - „Ja, genau, typisch Frau!“
Es freut mich so sehr, in diesem Buch unter dem Motto „Mut zur Schönheit“
fünfzehn Frauen vereinigt zu haben, die in Form von Artikeln, Fotos und
Gedichten ausdrücken: „Na klar fühle ich mich attraktiv und weiblich, unterstreiche, unterstütze dies durch tolle Kleidung, Schmuck, Düfte, meine Persönlichkeit, perfektes Styling, da lass` ich mich beraten, das lass` ich mir auch was kosten!“ Wunderschön!
Es gibt sicherlich viele Frauen mit einer Behinderung, die es bisher nicht
geschafft haben, den roten Teppich der Weiblichkeit zu betreten oder bei denen es
ihre Umwelt geschafft hat, dass sie diesen wieder verlassen haben. Diese Frauen lade
ich durch dieses Buch ein, auf die Suche nach ihrem Urgefühl von Weiblichkeit, Schönheit, Sinnlichkeit, Attraktivität zu gehen. Denn: Weiblichkeit und Schönheit sind Synonyme, daran kann keine Behinderung etwas ändern.“
Das Hörbuch „Blinde-Schönheit“ liegt als Daisy und als Audio Buch vor, als Audio Buch beinhaltet es drei CDs.
Die einzelnen Beiträge sind durch kleine Musikeinspielungen untermalt.
Das Hörbuch wurde von einer professionellen Sprecherin aufgesprochen und beinhaltet ein wunderschönes von einer Grafikerin gestaltetes zwanzigseitiges Booklet, in welchem alle Fotos in der Reihenfolge, in welcher sie auch innerhalb des Buches in Textform audiodeskriptiv beschrieben werden, abgedruckt sind.
Das Audio Buch kostet 19,95 Euro, das Daisy Buch 16,95 Euro!
Hier finden Sie Lese- und Hörproben
Das Hörbuch ist mit diesem Bestellformular zu bestellen. Es ist ebenfalls bei Amazon (externer Link) erhältlich oder kann bei mir persönlich angefordert werden.
Heike Herrmann
Tel. 06421/166734
info@Captain-Handicap.de
© Eigenverlag Heike Herrmann & Ulrich Hofstetter (Hrsg.)
Marburg an der Lahn 2009
ISBN 978-3-00-028653-7
WWW.Captain-Handicap.de
Dieses Buch ist auf der Basis eines Aufrufes entstanden, den ich gemeinsam mit Frau Jennifer Sonntag (Diplomsozialpädagogin, Autorin und Moderatorin) entwickelt habe.
Unsere gemeinsame Idee „Mut zur Schönheit“ (Blindheit und Schönheit widersprechen sich nicht), wird in dem vorliegenden Buch sowie in der Anthologie „Hinter Aphrodites Augen“, herausgegeben von Frau Jennifer Sonntag, verwirklicht!
Es hat sich bei der gemeinsamen Arbeit an diesem Thema ein unterschiedliches Herangehen und Ausgestalten entwickelt.
Da die Thematik so reich und vielfältig ist, wird sie sich zukünftig hoffentlich in noch weiteren spannenden Projekten verwirklichen.
Wir laden unsere LeserInnen herzlich dazu ein, die Unterschiede in den jeweiligen Umsetzungen zu entdecken und der Schönheit auf verschiedenen Wegen zu begegnen.
Heike Herrmann
Authentische Texte und Fotos von erblindenden und blinden Frauen, die über ihren ganz persönlichen Bezug zu dem Thema „Blindheit und Schönheit“ schreiben.
Ein Projekt des „Blind-Beauty“ - Projektes von
Heike Herrmann, Psychotherapeutische Heilpraktikerin, Klientenzentrierte Beraterin und Supervisorin, persönlich im Prozess der Erblindung, Gründerin von „Captain-Handicap“, einem Beratungs- und Supervisionsangebot für Menschen mit und ohne Handicap.
WWW.Captain-Handicap.de
Gewidmet meinem Vater, Jürgen Herrmann, der leider während der Entstehung dieses Buches verstorben ist. „Es wird eine Zeit geben, da zählt allein die Liebe“! Heike Herrmann
Die vorliegende Audioversion dieses Buches wurde im Deutschen Verein für Blinde und Sehbehinderte in Studium und Beruf e.V. Marburg produziert.
„Die Musik in diesem Hörbuch ist komponiert und eingespielt von Ulrich Hofstetter, Mitherausgeber dieses Buches.
Dieses Buch hätte ohne die tatkräftige, hilfreiche und mutmachende Unterstützung vieler Menschen nicht Wirklichkeit werden können.
Ich danke meinem Partner, Ulrich Hofstetter, für seine Geduld, für die vielen Stunden, die er zur Unterstützung dieses Buchprojektes verbracht hat!
Meiner Assistentin Anna-Lena Schaumann danke ich für das Korrekturlesen der Texte, ihre vielen Gedanken zu diesem Thema und für ihre aufmunternden Worte, wenn es einmal nicht so lief, wie ich mir das vorstellte!
Der Fotografin Victoria Malysheva danke ich für die wunderschönen Fotos, die sie von mir für dieses Buch erstellte und für das Strahlen, das sie aus mir während des Fotographierens herauslockte, es hat noch Tage gewirkt!
Meinen Söhnen Patrik und Gyrel danke ich für ihre ehrliche Betrachtung meiner Fotos, “Ihr seid meine besten Berater, da ich weiß, dass Ihr niemals zulassen würdet, dass ein unvorteilhaftes Foto von mir veröffentlicht wird“.
Ganz herzlich bedanke ich mich bei Tina Mey und Simone Wenderoth für die wunderschönen Beschreibungen der Fotos innerhalb dieses Buches in Textform sowie bei Katharina Schulze für die einfühlsame Aufsprache der Texte.
EINLEITUNG
„Captin-Handicap“ - Heike Herrmann
„Warum das Thema Schönheit?“ - Heike Herrmann
MANIFESTE
„Verliebt in mich selbst“ - Heike Herrmann
„Mut zur Schönheit“ - Heidrun Köllner
„Ich bin ich - ob ich blind bin oder nicht -!“ - Marina Stawitzki
„Fragebogen“ Frau Marina Stawitzki
„Blindheit und Schönheit“ - Monika Weinrichter
UNSICHTBAR BEWEGT
„Die Konturen des Unsichtbaren“ - Viola Reetz
„Tanzen - inneres Protokoll“ - Brigitte Gürck
„Fragebogen Frau Brigitte Gürck“
KONTRAPUNKT
„An die Bilder“ - Susanne Aatz
„Im Spiegel des Gutmeinens“ - Susanne Aatz
„Filous Geburtstag“ - Susanne Aatz
DÜFTE AUS HAIFA
„Meinen Weg zur Schönheit und Weiblichkeit“ - Mirvat Kortam
DEN WEISSEN STOCK SALONFÄHIG MACHEN
„Wiedergewonnene Souveränität durch die Entscheidung den weißen Stock zu benutzen“ - Heike Herrmann
„Den weißen Stock Salonfähig machen“ - Marlis Reinhardt
SPEKTRUM DES LEBENS
"Blinde Augen - offener Blick" - Daniela Rink-Eitler
„Von der Person zur Persönlichkeit!“ - Sabine Nett
"Die Frauenbrille --Wer braucht sie?" - Dorothee Feuerstein
„Leben heißt für mich akzeptiert zu werden und zu akzeptieren – geliebt zu werden und zu lieben – verstanden zu werden und zu verstehen.“ - Gisela Bechler
TIEFE
Meine „Ich bin“ Worte“ - Ruth Wunsch
„Ich, das fünfte Element“ - Ruth Wunsch
„Die Verabredung“ - Ruth Wunsch
„Ich sammle Menschen“ - Christa Zeidler
NACHKLANG
“Jetzt bin ich ein Schmetterling“ - Heike Herrmann
Von Heike Herrmann, Herausgeberin dieses Buches!
Fotobeschreibung Heike Herrmann (MP3)Mein Selbstentwicklungsangebot für Menschen mit Behinderung "Captain -Handicap" zielt darauf ab, selbstbewußt, das heißt, sich seiner persönlichen Grenzen bewußt, seiner Kompetenzen und seines Wertes bewußt, also letztendlich glücklich mit Behinderung zu leben!
Wie lässt sich dieses Ziel erreichen?
Welche Hindernisse befinden sich auf dem Weg dorthin?
Grenzen!
Selbstentwicklung bedeutet somit: Entwicklung an Grenzen!
Seit 1997 arbeite ich an meiner persönlichen Grenze blind zu werden. Vorher war ich sehbehindert, hochgradig sehbehindert, auf jeden Fall sehbehindert. Spätestens vor 12 Jahren war mir klar, es geht jetzt nicht mehr ohne die Benutzung des weißen Langstockes, also ohne Outen als blinder Mensch. Ich schrieb damals viele Artikel, die mir dabei halfen, meine Gefühle wie Trauer, Wut, Angst überhaupt ersteinmal fühlen und da sein lassen zu können. Ich suchte unterstützende Beratung und fand sie nicht. Außer, „nun nimm den Stock doch endlich, ist doch besser so!“, fand ich keine Unterstützung. Meine Artikel wurden veröffentlicht und ich bekam sehr viele Mails und Anrufe, die mir zeigten und bestätigten, wie wichtig es ist, die Gefühle zu benennen und wie wenig Raum es dafür gibt. Ich gründete damals eine Selbsthilfegruppe für erblindende Menschen in Marburg und wir arbeiteten gemeinsam an der Bewältigung unserer Gefühle. Während meiner Ausbildung zur Klientenzentrierten Beraterin und Supervisorin entwickelte ich mein Beratungskonzept „Captain-Handicap“! Anhand dieses Beratungskonzeptes lade ich Menschen mit Handicap ein, zunächst die Gefühle bezüglich der eigenen Behinderung wahrzunehmen, sie wahr sein zu lassen und anzunehmen. Gefühle an Grenzen zeigen wie ein Gradmesser auf, inwieweit das eigene Werterleben verletzt ist. Angst zeigt auf, inwiefern unser Werterleben, also unser Wert sein an sich, in Gefahr zu sein scheint, Schmerz weist darauf hin, wie sehr wir uns in unserem Werterleben verletzt fühlen und Trauer zeigt an, wie wertvoll das für uns ist, was wir verloren haben. Nur wenn wir uns auf das, was uns bezüglich einer Behinderung wirklich verletzt, ängstigt und traurig macht einlassen, befähigen wir uns, diese Gefühle zu bearbeiten und die wirklichen Kränkungen zu bewältigen. So ist es möglich, die eigene Behinderung anzunehmen und als Mensch mit Handicap ein souveränes, selbstbestimmtes und glückliches Leben innerhalb der eigenen wirklichen, vertiefend gesuchten und entdeckten Grenzen zu führen.
Das heißt, im Kontext dieses Buches, wie fühle ich mich als geoutete Frau mit Behinderung, fühle ich mich als vollwertige Frau, als attraktive Partnerin, als gleichberechtigte Mutter, stolz, anziehend, selbstbewußt? Inwiefern fühle ich mich als Frau mit Behinderung in meinem Wert Weiblichkeit verletzt, traue mich nicht, diese Weiblichkeit voll auszuleben oder fühle diese eventuell gar nicht? Es freut mich so sehr, in diesem Buch unter dem Motto „Mut zur Schönheit“ so viele Frauen vereinigt zu haben, die ausdrücken: „Na klar fühle ich mich attraktiv und weiblich, unterstreiche, unterstütze dies durch tolle Kleidung, Schmuck, Düfte, meine Persönlichkeit, perfektes Styling, da lass` ich mich beraten, das lass` ich mir auch was kosten!“ Wunderschön!
Das Wort Weib ist, wie ich bei meiner Recherche im Internet in dem Artikel „Wortgeschichte 'Weib'“ von Sabrina Diederichs, Julia Müller, Anne Momper erfahren habe, auf die folgenden Begriffe zurückzuführen:
„umwinden - umkleiden - bekleiden - umwickeln - umhüllen“, aber auch „sich hin und her bewegen“.
Dies setzt, finde ich, viele Assoziationen frei. Es gibt sicherlich viele Frauen mit einer Behinderung, die es bisher nicht geschafft haben, den roten Teppich der Weiblichkeit zu betreten oder bei denen es ihre Umwelt geschafft hat, dass sie diesen wieder verlassen haben. Diese Frauen lade ich durch dieses Buch ein, auf die Suche nach ihrem Urgefühl von Weiblichkeit, Schönheit, Sinnlichkeit, Attraktivität zu gehen. Denn: Weiblichkeit und Schönheit sind Synonyme, daran kann keine Behinderung etwas ändern.
„Habt Ihr keine anderen Sorgen?“, höre ich des öfteren, „als Euch mit dem Thema Blindheit und Schönheit zu beschäftigen? - Typisch Frau ...!“ - „Ja, genau, typisch Frau!“
Ich habe es innerhalb meiner persönlichen Auseinandersetzung mit meiner fortschreitenden Sehbehinderung und der langen Beschäftigung mit der Thematik der Benutzung des weißen Langstockes erlebt und mit vielen Betroffenen in Briefen, Mails und Telefonaten sowie in Gesprächen mitdurchlebt, wie tiefgreifend es eine Frau in ihrer persönlichen Identifizierung als Frau, als attraktive Frau, was immer dies für die Einzelne bedeuten mag, berührt, auseinander nimmt, durchwirbelt, wenn sie an der Stelle steht, sich als hochgradig sehbehinderte Frau mit dieser Behinderung outen zu müssen.
Das Gefühl, dann keine anziehende, schöne Frau mehr zu sein, hindert sehr viele Frauen daran, diesen Schritt des Outens, des selbstständig und eigenständig lebens als Frau mit einer Behinderung zu gehen. Sie verzichten darauf, dieses doch geniale Hilfsmittel, den Langstock zu benutzen, der ja blinde Menschen erst in die Lage versetzt, ein völlig eigenständiges, mobiles und souveränes Leben zu führen und machen sich abhängig von Familienmitgliedern, Freunden, Nachbarn, die Besorgungen für sie oder zusammen mit ihnen erledigen.
Allein um diesen Schritt des Outens nicht gehen und sich als blinde Frau nicht zeigen zu müssen.
Für diese Frauen und all diejenigen, die von Kindheit an sehbehindert sind und durch ihre Familie und Schule das Gefühl vermittelt bekamen, Behinderung und Schönheit, Attraktivität, weibliche Strahlkraft, Erotik passen nicht zusammen und sollen eigentlich auch nicht zusammen passen, habe ich die Idee zu dem Thema „Mut zur Schönheit“ entwickelt.
„Trau Dich schön zu sein, denn Du bist es,“ heißt es in dem Aufruf zu meinem „Blind-Beauty“ Projekt, dessen erste materielle Verwirklichung dieses „Blinde-Schönheit“ Buch ist.
Und weiter heißt es in diesem Aufruf:
„Wer blind ist kann nicht sehen, aber sie kann sich zeigen!
Eleganz, Attraktivität, Stolz, Sinnlichkeit, Erotik und Blindheit widersprechen sich nicht.
Leider werden blinde Frauen oft in erster Linie als Neutrum wahrgenommen und auf ihr vermeintliches Handicap reduziert.
Das traurige Resultat ist oftmals, dass blinde Frauen sich selbst in ihrer Weiblichkeit und inneren und äußeren Schönheit nicht mehr wahrnehmen und die Zuschreibungen von Außen annehmen!
Wer sein Augenlicht verliert, verliert nicht selten auch den Kontakt zu seiner eigenen Eitelkeit.
Eine Behinderung akzeptieren lernen bedeutet auch, wieder ein Stück selbstverliebter zu sein.“
Es ist wunderbar, schon überwältigend, wie viele Frauen in allen Altersgruppen sich auf diesen Aufruf hin gemeldet haben. Viele wollten über das Thema reden, über Erziehung von Mädchen mit einer Sehbehinderung, einer Neugestaltung des Umgangs mit dem Thema in Schulen und Internaten, des Verhaltens von ErzieherInnen, Eltern, LehrerInnen bezüglich dieses Themas, dies allein wäre ein spannendes Projekt!
Eine Malerin aus Marburg lud mich ein, unter der Überschrift „Einladung der blinden Venus“ ein Gemälde in Lebensgröße von mir und meinem weißen Stock in Öl auf Leinwand entstehen zu lassen! Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit wird ab Herbst 2009 in Marburg zu bewundern sein.
Vierzehn Frauen haben sich letztendlich darauf eingelassen, gemeinsam mit mir Artikel, Gedichte, Fotos zusammenzutragen und dieses vorliegende Buch zu gestalten.
Einen Fragebogen, den alle erhielten, die mitschreiben wollten, integrierte jede Autorin auf ihre Weise in ihren Text. Zwei Beispiele, die mir repräsentativ erscheinen, habe ich ausgewählt.
Kleine biographische Anmerkungen, die sich nicht aus den jeweiligen Texten ergeben, meiner Meinung nach aber wichtig sind, um ein umfassendes Bild der jeweiligen Autorin zu erhalten, habe ich jeweils an den Beginn eines jeden Textes gestellt.
Das so entstandene vorliegende Buch aus Beiträgen von Frauen im Alter zwischen 30 und 80 Jahren, aus der gesamten Bundesrepublik, Wien sowie - und darauf bin ich besonders stolz - einer Frau aus Israel, beleuchtet das Thema von allen Seiten.
So finden sich unter der gemeinsamen Überschrift „Manifeste“ diejenigen Texte, die das Thema „Mut zur Schönheit“ jeder für sich allein, in seiner gesamten Ausführlichkeit, kompakt bearbeiten. Jeder Einzelne könnte für sich genommen, auch für das gesamte Thema stehen.
Eine sehr tiefgreifende inhaltliche Beschäftigung mit der Thematik begegnet uns in den Kapiteln „Unsichtbar Bewegt“, „Kontrapunkt“ und „Tiefe“, in welchen eine ganz besondere Schwingung und Philosophie fühlbar wird.
Unter dem Titel „Spektrum des Lebens“ treffen wir auf Frauen, die in einem Querschnitt aus ihrer Lebendigkeit und inneren Bewegtheit heraus berichten, zu denen sicherlich auch die „Düfte aus Haifa“ gehören, denen ich gern ein eigenes Kapitel schenke. Weist dieser Artikel doch zusätzlich auf eine Problematik hin, die vielen von uns bei der Benutzung des weißen Stockes allzu vertraut ist, der Akzeptanz der Behinderung innerhalb der eigenen Familie, der Nachbarschaft, der Dorfgemeinschaft!
Außerordentlich dankbar bin ich für den Artikel „Den weißen Stock salonfähig machen“, der mich dazu verleitete, dem Thema des konkreten Prozesses der Akzeptanz dieses Hilfsmittels ein eigenes Kapitel zu widmen!
Freudig und stolz stimmt mich die Verwirklichung meiner Idee, die eingereichten Fotos der Autorinnen von kompetenten Frauen in Textform beschreiben und diese an der Stelle, an der auf das entsprechende Foto hingewiesen wird, als Audiodeskription sozusagen, einfließen zu lassen.
Ich danke allen Mitautorinnen für diese wunderbaren Texte, für die vielen Stunden, die sie damit verbracht haben, für das Vertrauen, mir ihre Beiträge zur Verfügung zu stellen und ich hoffe und lade ein, das „Blind-Beauty“ Projekt weiter zu entwickeln, gemeinsam Mut zu machen, das Thema Weiblichkeit, Schönheit und Behinderung nach Außen strahlen zu lassen!
„Und die Männer?“
Ich bin mir sicher, dass es ebenso viele Männer gibt, die sich durch das Outen als behinderter Mann in einem tiefgreifenden Wert verletzt fühlen und es ihnen aus diesem Grund ebenso schwer fällt oder sie es mit den selben Vermeidungsstrategien zu verhindern suchen. Diesen Wert können allein Männer mit Behinderung herausarbeiten und sich daran entwickeln und, wenn sie möchten, damit nach außen treten. Dazu lade ich Männer mit einer Behinderung ganz herzlich ein und stelle mich gern als Coach zur Verfügung.
Nun wünsche ich ein genußvolles Lesen und viele Inspirationen im Bezug auf die Strahlkraft der eigenen Weiblichkeit!
Marburg, im Juli 2009, Heike Herrmann
Inneres Tanzprotokoll (MP3)