Wenn eine Feh zu mir käme und mich fragte: „Womit möchtest Du Dein Geld verdienen?“ dann antwortete ich: „Gern weiterhin mit meiner therapeutischen und supervisorischen Arbeit aber auch damit, dass ich schreibe!“
Ich merke jetzt während des Schreibens - es ist ein ganz seltsamer Prozess. Es ist, als ob da etwas in mir, eine in mir, plötzlich eigenständig beginnt zu erzählen, aufzuleben, sich den Raum zu nehmen. Als ob sich der Text irgendwie und irgendwann von selber schreibt. Das ist ein ganz irres Gefühl! Das ist die tanzende Heike, die sich durch die zunehmende Erblindung doch sehr eingeschränkt fühlt und so sehr auf die Bühne des täglichen Lebens zurückkehren und tanzen möchte.“
Dies schrieb ich, als ich begann an einer Grenze in meinem Leben,
an der ich feststeckte, nicht weiter kam, über meine Gefühle zu
schreiben.
Ich sah immer schlechter, wußte genau, dass ich auf kurz oder lang
den weißen Langstock benutzen müsse, hatte aber das Gefühl, dies
niemals tun zu können.
Irgendwann zwang ich mich zu einem Orientierungs- und
Mobilitätsunterricht und setzte mich, wenn ich von einer dieser
Stunden nach Hause kam, an den Schreibtisch und schrieb und
schrieb und schrieb.
Meine Artikel habe ich immer an einer Grenze geschrieben, an der es
darum ging, dass ich schreiben mußte, dass es mich gedrängt hat,
zu schreiben.
Wenn es mich nicht drängt, wenn da nicht etwas in mir nach außen
drängt, kann ich nicht schreiben.
Wenn es drängt, kann ich die jeweilige Grenze, durch das
Schreiben besser bewältigen.
Die Thematik, den weißen Stock zu nehmen, die Thematik „Benutzung des weißen Stockes und Attraktivität“, die Thematik des älter werdens, die Thematik des wirklichen Erblindens, da gäbe es noch viele Themen!
Gern möchte ich durch das Schreiben mein kulturwissenschaftliches Wissen , welches ich durch mein Studium der Vergleichenden Religionswissenschaft erworben habe, in die Welt bringen. Ein Artikel über die kulturwissenschaftliche Bedeutung von Körperhaaren geistert schon lange in meinem Kopf herum.
Schreiben möchte ich über meinen Glauben, über meine Suche im Glauben, und über dem diesbezüglichen Weg, auf dem ich mich seit letztem Jahr befinde.
Es bewirkt ein großes Gefühl der Freude in mir, wenn meine Texte gelesen werden, wenn ich Feedback auf meine Texte erhalte.
Das Gefühl, mails zu erhalten, in denen Menschen mir schreiben,
dass sie sich durch meine Texte verstanden fühlen, ist
unbeschreiblich schön.
Wirklich glücklich macht es mich, wenn ich die Rückmeldung erhalte,
dass Menschen durch meine Texte wirklich etwas in ihrem Leben
geändert haben.
So erhalte ich öfter die Rückmeldung, dass Personen allein
dadurch, dass sie mein Buch „Blinde-Schönheit“ gelesen haben, es
geschafft haben, den weißen Langstock zu benutzen und sich als
blinder Mensch zu outen.
Ich möchte gern das Netz nutzen um mich mit anderen, die auch
schreiben, auszutauschen, zu vernetzen!
Somit freue ich mich wahnsinnig, wenn Ihr mir Gruppen oder blogs
empfehlen könnt, in denen sich Leute Austauschen, die schreiben
oder vielleicht schreibt der eine oder die andere hier auch und hat
Lust, sich mit mir auszutauschen.